Vor 80 Jahren: Das Ende des 2. Weltkriegs
Der 8. Mai:
Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und Ende des Martyriums des 2. Weltkriegs.
In den folgenden Jahrzehnten stand in Deutschland der Wiederaufbau des Landes und die Bewältigung der traumatisierenden Erlebnisse im Vordergrund.
Der Wiederaufbau ist gelungen, wogegen die Bewältigung der traumatisierenden Erlebnisse bis heute andauert.
Die Ereignisse des 2. Weltkriegs ziehen sich gerade in diesem Jahr durch alle Medien. Berichte über Zerstörung und Flucht, Angst und Verzweiflung, Terror und Mord. Aber auch über Hoffnung, Befreiung und Erlösung.
Es ist wichtig, daran zu erinnern, darüber zu schreiben. Aber noch wichtiger ist es, darüber zu sprechen. Mit den Kindern, die Fragen haben, die auch verstehen wollen. Gebt ihnen durch die Ereignisse, seien sie auch schlimm und traumatisch gewesen für manch Einzelnen, die Möglichkeit, Verständnis für die daraus entstandenen Gefühle zu entwickeln.
Es ist sicher nicht leicht, die Erinnerungen an diese Zeit wieder hervorzuholen. Doch das Schweigen ist der Nährboden für die unerwünschte Weitergabe an die nächsten Generationen.
Studien belegen, dass aktuell mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor einem Krieg sind, oder aus ihrer Heimat vertrieben werden. Sie müssen ihr Hab und Gut zurücklassen, da sie zwangsumgesiedelt oder ganze Orte evakuiert werden.
Selbst, wenn nur ein ganz geringer Anteil dieser Betroffenen dadurch traumatisiert wird und dies nicht verarbeiten kann, wird das Schicksal der Kriegsenkel fortbestehen.